Nach erfolgreicher Zwischenevaluation im vergangenen Jahr setzt das Einstein Center 3R (EC3R) zum 1. Juli 2024 die Arbeit fort. Ausgehend vom 3R-Prinzip, das vor 65 Jahren von William Russel und Rex Burch entwickelt wurde, befasst sich das Zentrum mit der Frage, wie Tierversuche ersetzt (replace), die Anzahl der Versuchstiere reduziert (reduce) oder die Belastung der Versuchstiere gemindert (refine) werden kann. Das Zentrum ist in den Bereichen Kommunikation, Training und Forschung aktiv.
Die Forschung fokussiert sich auf humane 3D-Organmodelle, wie z.B. Organoide – aus Stammzellen gewachsene, dreidimensionale Gewebemodelle – oder Biodruck – dreidimensionales gedrucktes Gewebe. Ziel des EC3R ist die Entwicklung robuster biomedizinischer Modelle, die laborübergreifend reproduzierbare Ergebnisse liefern. Dabei legt das Einstein Center 3R Wert auf Vernetzung: Neben Kooperationen zwischen den einzelnen Forschungsprojekten zu Lunge, Herz, Hirn, neuromuskulärer Verbindung, Leber und Darm, bestehen Verbindungen über zwei Querschnittsprojekte, die sich mit Qualitätsaspekten befassen. Im Juli startet die Zusammenarbeit mit einer neuen Gruppe, die ein spezielles Organ-on-a-Chip-Modell für die Untersuchung von Gefäßkrankheiten entwickeln will.
Das Einstein Center 3R bündelt Kompetenzen aus Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Technischen Universität Berlin und entstand in enger Kooperation mit dem Berlin Institute of Health in der Charité, dem Max Delbrück Center, dem Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Robert Koch-Institut. Das Zentrum wird bis 31.12.2026 mit ca. 2,4 Millionen Euro von der Einstein Stiftung Berlin gefördert.