Noch gibt es nicht vieles im neuen Büro von Hélène Esnault. Einen Stuhl, einen Tisch, einen freien Blick ins Grün einer Pappel vor dem Fenster. Dafür gibt es jede Menge zu organisieren. Unter welcher Telefonnummer ist die Mathematikprofessorin mit dem Schwerpunkt Zahlentheorie an der Freien Universität zu erreichen? Welche Bewerber könnten in die Forschergruppe der neuen Einstein-Professorin passen? Haben alle Mitarbeiter schon Tische und Internetzugang? „So ein Transfer ist immer kompliziert“, sagt Esnault.Ein Transfer, der in der Berliner Wissenschaftslandschaft ähnlich begeistert gefeiert wurde wie anderswo höchstens ein Neuzugang im Profifußball: Hélène Esnault gilt als eine der wichtigsten Mathematikerinnen der Welt. Am ersten Oktober hat die 59-jährige Mathematikerin die erste Einstein-Professur an der Freien Universität angetreten. Mit ihrer Arbeit zur Zahlentheorie soll sie einen Bereich der Mathematik ausbauen, der bisher noch nicht zu den Forschungsschwerpunkten in Berlin…