David McAlpine

Im Zentrum des Projekts des Professors für auditive Neurologie von der Macquarie University in Sydney (Australien) steht eine Form des Lernens, die primär über die akustische Wahrnehmung erfolgt und als Statistisches Lernen bezeichnet wird. Dieser unbewusste Prozess vollzieht sich im Gehirn fortlaufend, indem die Umgebung wahrgenommen und automatisch auf Informationen gescannt wird. So lernt es, wichtige Signale von Hintergrundrauschen zu unterscheiden. Das Team um McAlpine und Livia de Hoz (Charité - Universitätsmedizin Berlin) wird in Assoziierung mit dem Sonderforschungsbereich "Mechanismen und Störungen der Gedächtniskonsolidierung" die neuronalen Strukturen des auditiven Gehirns von Mäusen aufzeichnen und die Geräuscharten untersuchen, die statistisches Lernen ermöglichen. Der Fokus liegt dabei auf den neuronalen Schaltkreisen und Zellmechanismen. Auch das gehörgesteuerte Lernen beim Menschen wird die Gruppe erforschen, um die Methoden zur Diagnose von Legasthenie, Aufmerksamkeitsstörungen und Autismus zu verbessern und neue Behandlungen zu entwickeln. Neben einem besseren Verständnis der kognitiven Funktionsweisen von Lernen und Gedächtnis könnten auf dieser Grundlage auch neue Technologien für Hörgeräte entwickelt werden.