Bilanz eines ereignisreichen Jahres 2013




Licht und Schatten – unter diesem Motto könnte man aus Sicht der Einstein Stiftung das ablaufende Jahr 2013 zusammenfassen. Einerseits blicken wir zurück auf ein Jahr mit spannenden wissenschaftlichen Projekten, interdisziplinären Diskussionen und exzellenten Forschungsergebnissen von internationalen Spitzenwissenschaftlern. Andererseits war das Jahr in politischer Hinsicht für die Stiftung alles andere als einfach.
In 2013 haben die ersten zwei Einstein-Zirkel ihre Arbeit aufgenommen. Wissenschaftler erhalten durch diese Förderung die Chance, langfristig und interdisziplinär neue Themen zu erarbeiten. Zwei Anträge konnten die Einstein Stiftung von ihren Ideen überzeugen: Die „Berlin Working Group on Glioblastoma Biology“ beschäftigt sich mit der Erforschung von Hirntumoren, während sich der zweite Einstein-Zirkel unter dem Namen „Digital Humanities Berlin“ mit den faszinierenden Möglichkeiten der digitalen Wende in den Geisteswissenschaften auseinandersetzt.
Förderbilanz 2013
Mit der Berufung von weiteren Einstein-Professorinnen und -Professoren ist es der Einstein Stiftung Berlin gelungen, den Wissenschaftsstandort Berlin in gleich sechs verschiedenen Disziplinen voranzubringen. Die Zahl der momentan geförderten Einstein-Professoren erhöht sich damit auf insgesamt zwölf. Außerdem verlängerten alle Einstein Visiting Fellows ihren Aufenthalt in Berlin. Damit ermöglicht die Einstein Stiftung zwölf international herausragenden Wissenschaftlern weiterhin, ihre Arbeit in die Berliner Exzellenzcluster und Graduiertenschulen einzubringen. Die Zahl der geförderten Einstein Junior Fellows ist 2013 auf insgesamt sieben gestiegen, die Zahl der Einstein International Postdoctoral Fellows auf fünf. Auch die Zahl der geförderten Einstein-Forschungsvorhaben erhöhte sich - auf insgesamt 36. Sechs davon kamen bis Ende November hinzu. Die neuen Vorhaben beschäftigen sich zum Beispiel mit abstrakter Marktforschung und risikoreduzierten Transaktionen, entwickeln neue elektronische Musikinstrumente, oder untersuchen, wie das Gehirn nach einem Schlaganfall neue Blutgefäße herausbildet.
Neue Gremienmitglieder
Die Einstein Stiftung freut sich sehr, dass sie dieses Jahr Dr. Manfred W. Elff als neues Mitglied im Stiftungsbeirat begrüßen konnte. Der Physiker und Arzt ist Geschäftsführer der Biotronik SE & Co. KG und möchte sich im Beirat dafür einsetzen, dass die Berliner Forschungseinrichtungen im Technologiebereich enger mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. Und auch die Wissenschaftliche Kommission wurde in diesem Jahr durch neue Impulse bereichert. Dazu hat der Stiftungsrat eine Satzungsänderung verabschiedet, mit der sich die Wissenschaftliche Kommission auf 15 Mitglieder erweitert. Personellen Zugewinn gab es auch in der Geschäftsstelle der Stiftung. Für den Bereich Haushalt, Zuwendung und Projektförderung stehen den Universitäten nun zwei Mitarbeiter, Susanne Plötz und Mario März, als Ansprechpartner zur Verfügung.
Parlamentarischer Abend und Meeting Einstein
Zahlreiche Veranstaltungen prägten auch in 2013 den Einstein-Kalender. Ein Höhepunkt für die Stiftung war der Parlamentarische Abend am 19. März. Über 150 hochrangige Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutierten über die Potentiale der Einstein Stiftung für den Standort Berlin. Außerdem wurde im vergangenen Jahr die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Meeting Einstein“ fortgesetzt. Ein breites Berliner Publikum nutze die Möglichkeit, sich hierbei an besonderen Orten über eine Bandbreite von Themen – von der Entwicklung neuer Katalysatoren bis hin zur Bibelrezeption bei Muslimen – zu informieren und auszutauschen. Auf welche Weise mathematische Phänomene nicht nur die Forschung, sondern auch unseren Alltag beeinflussen, davon handelte James Sethians Vortrag in der Urania. Im Rahmen der Berliner Stiftungswoche erklärte der Wissenschaftler aus Berkeley rund 200 begeisterten Zuschauern, wie eine Seifenblase mathematisch zu beschreiben ist und wie diese Erkenntnis bei konkreten Anwendungen verwendet wird.
Informationsveranstaltungen
Außerdem hat die Stiftung erstmals in diesem Jahr Informationsveranstaltungen an den Universitäten durchgeführt. An mehreren Terminen stellten die Mitarbeiter der Geschäftsstelle die Förderprogramme vor und informierten zu sämtlichen Fragen rund um die Antragstellung. Um die Förderprogramme bekannter zu machen und Multiplikatoren zu informieren, hat die Stiftung eine Stiftungsbroschüre herausgegeben, die digital und gedruckt erhältlich ist. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde zudem auch eine Video-Porträtreihe über unsere Wissenschaftler gestartet. „Visiting Einstein“ – unter diesem Titel geben die Geförderten der Einstein Stiftung Einblicke in ihre Arbeit. Sie finden diese Porträts sowie einen Imagefilm über die Arbeit der Stiftung in der Mediathek.
Mittelkürzungen
Das Jahr 2013 hatte für die Stiftung allerdings auch seine Schattenseiten. Im Juni wurde bekannt, dass der Berliner Senat in seinem Haushaltsentwurf für 2014 und 2015 eine drastische Kürzung der Zuwendungen an die ESB vorsah. Die Stiftung bedankt sich bei den Berliner Abgeordneten, die sich in zahlreichen Gesprächen im Sinne der Stiftung eingesetzt haben und mit ihrer Weitsicht die Kürzungen partiell abwenden konnten. Außerdem gilt unser Dank unseren Gremienmitgliedern, Wissenschaftlern und Freunden, die sich nachhaltig für die Stiftung engagieren.
Ausblick
2014 wird ein besonders spannendes Jahr, ein „Lichtjahr“ für die Einstein Stiftung Berlin. Sie feiert Ihr fünfjähriges Bestehen. Wir werden aus diesem Anlass in verschiedenen Veranstaltungen die Stärke des Berliner Wissenschaftsstandortes beleuchten und die Ziele für die nächsten fünf Jahre setzen.
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