Ein kurzer Blick zurück und nach vorne
von Günter Stock

„Die Zukunft kommt früh genug“ soll Einstein einmal gesagt haben. „Das neue Jahr kommt früh genug“ möchte ich als Variante ergänzen und die Gelegenheit nutzen, einen kurzen Blick zurückzuwerfen und gleichzeitig den Beginn des neuen Jahres einzuläuten.
Anfang Oktober habe ich das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Einstein Stiftung Berlin angetreten. Ich freue mich auf diese Aufgabe. Seit ihrer Gründung unterstützt die Stiftung mit ihren innovativen Förderformaten exzellente Forschung, die wir in Berlin dringend benötigen. Den Erfolg der vergangenen Jahre wollen wir langfristig sichern und weiter ausbauen. Hierzu haben wir 2015 zwei neue Vorstandsmitglieder gewinnen können. Die Volkswirtin Dorothea Kübler ist Professorin für experimentelle Wirtschaftsforschung an der TU Berlin und seit 2009 Direktorin am WZB. Sie übernimmt das Amt von Senator a.D. Jürgen Zöllner, der mit der Wahl zum Kuratoriumsvorsitzenden der FU Berlin im März aus dem Vorstand der Stiftung ausgeschieden ist. Von der Senatorin neu in den Vorstand berufen wurde zudem die Biologin Ursula-Friederike Habenicht. Sie ist Honorarprofessorin an der Charité und war in verschiedenen leitenden Positionen für die Bayer Pharma AG tätig.
Neue Förderungen
Höhepunkt des Förderhandelns im vergangenen Jahr war sicherlich die Bewilligung von 17 internationalen Spitzenforschern, die als Einstein Fellows nach Berlin kommen. Sie werden mit insgesamt rund sieben Millionen Euro in den kommenden drei Jahren gefördert. Ihre Themengebiete reichen von der Entstehung sozialer Ungleichheit über die Entwicklung der sozio-kulturellen Identität bis zur Erforschung von erblich bedingten Herzkrankheiten. Die Fördermittel hierfür werden von der Damp Stiftung, der Stiftung Charité und dem Land Berlin zur Verfügung gestellt. Die Bedeutung der privaten Mittel für Berlin und die Einstein Stiftung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Stifter für ihr großzügiges Engagement! Zudem hat die Stiftung zwei weitere Einstein-Zentren im Bereich der Neurowissenschaften sowie der Katalyseforschung bewilligt. Die Förderung beginnt Anfang 2016 und beträgt insgesamt rund 16 Millionen Euro für eine Laufzeit von fünf Jahren.
Private Fördermittel
Das Land Berlin wird den Einsatz privater Fördermittel für die Wissenschaft zukünftig belohnen: So wird es für jeden Euro, den die Stiftung einwirbt, zusätzlich 50 Cent an öffentlichen Mitteln geben. Dies ist für uns Auszeichnung und Ansporn zugleich. Für das entgegengebrachte Vertrauen seitens des Landes Berlin, das sich auch in der Aufstockung der öffentlichen Stiftungsmittel für die Jahre 2016/2017 widerspiegelt, bedanke ich mich ebenfalls herzlich. Mein größter Respekt gebührt den verantwortlichen Politikern für ihr weitsichtiges Handeln.
Ai Weiwei in Berlin
Ein Meilenstein für den Kulturstandort Berlin war auch die Berufung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei als Einstein-Gastprofessor an die Universität der Künste. Mit dieser Gastprofessur binden wir einen herausragenden Künstler an unsere Stadt. Im übrigen ist dieser Erfolg natürlich auch ein schönes Beispiel dafür, dass die Stiftung, im Gegensatz zu vielen anderen Wissenschaftsförderorganisationen, die Künste in ihr Förderportfolio ausdrücklich einschließt.
Doctoral Programs Online
Hervorheben möchte ich auch das in Zusammenarbeit mit den Berliner Universitäten sowie der Universität Potsdam erstellte Internetportal www.doctoral-programs.de: Es versammelt erstmals sämtliche strukturierte Promotionsprogramme der Hauptstadtregion unter einem Dach. Nachwuchswissenschaftler weltweit können so gezielt nach passenden Angeboten in ihrem Fach suchen. Zur Auswahl stehen über 100 Programme.
Neues Journal erschienen
Kennen Sie übrigens schon Albert, das neue Journal der Einstein Stiftung? Albert wird zukünftig regelmäßig zu den herausragenden Wissenschaftsbereichen Berlins erscheinen. Den Auftakt machte das Thema „Mathematik“. Das Journal zeigt auf, was hinter den Türen der Berliner Universitäten und Forschungsinstitute passiert und welchen Beitrag die Einstein Stiftung dazu leistet. Weitere Themenschwerpunkte sind bereits in Planung. Sollten Sie noch kein Exemplar erhalten haben, geben Sie uns doch bitte eine kurze Rückmeldung.
Mein ausdrücklicher Dank gilt insbesondere auch den zahlreichen ehrenamtlichen Gremienmitgliedern und den für die Stiftung tätigen Gutachterinnen und Gutachter. Die Zeit und Mühe, die Sie im Sinne der Stiftung aufbringen, sind ein wertvolles Gut und keine Selbstverständlichkeit.
Gestatten Sie mir zu guter Letzt auch den Hinweis auf die kommende Veranstaltung im Rahmen unserer Reihe „Meeting Einstein“ zum Thema „Personalisierte Medizin“ am 11. Februar 2016.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien im Namen der gesamten Einstein Stiftung ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein frohes neues Jahr 2016!
Herzlich
Ihr
Günter Stock
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