Pressemitteilung

25. November 2011

Neue Forschungsprojekte mit 2,9 Millionen Euro gefördert

Die Einstein Stiftung Berlin fördert neue Forschungsprojekte der Berliner Universitäten mit 2,9 Millionen Euro. Zu den geförderten Projekten gehört das Institut für Raumexperimente des international renommierten Künstlers Olafur Eliasson. Die weiteren Themen reichen von der Erforschung ressourcenschonender Katalysatoren, über Blaualgen und ihre Bedeutung für Biokraftstoffe, therapeutische Potentiale von Stammzellen bis hin zur Radikalisierung des Antisemitismus.

Die Einstein Stiftung Berlin fördert neue Forschungsprojekte der Berliner Universitäten mit 2,9 Millionen Euro. Dies hat der Vorstand der Stiftung in dieser Woche beschlossen. Grundlage der Entscheidung sind die Förderempfehlungen der wissenschaftlichen Kommission. Die Kommission hat die Projekte auf ihre wissenschaftliche Exzellenz und Relevanz für den Forschungsstandort Berlin geprüft. Alle Projekte sind Institutionen übergreifend ausgerichtet und beteiligen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehreren Berliner Forschungseinrichtungen oder der Hebrew University in Jerusalem. Die geförderten Projekte stammen aus den Natur-, Lebens- und Geisteswissenschaften sowie der Kunst.

Die neuen Forschungsprojekte im Einzelnen:

Zu den bewilligten Forschungsprojekten gehört das an der Universität der Künste Berlin (UdK) angesiedelte „Institut für Raumexperimente“ des Künstlers Olafur Eliasson. Das Institut erforscht, wie sich Räume auf die Wahrnehmung von Wirklichkeit auswirken und Künstler beeinflussen. Dabei geht es einerseits um die Frage, welche gesellschaftlichen Faktoren Kunst und den Kunstbetrieb bedingen. Andererseits soll untersucht werden, welche Schnittmengen zwischen künstlerischem Schaffen und wissenschaftlichen Disziplinen, die sich dem Thema Raum widmen, bestehen. Die Ergebnisse fließen in die Weiterentwicklung der Lehre an der UdK ein.

Durch das Projekt „Der Erste Weltkrieg und die Konflikte der europäischen Nachkriegsordnung (1914-1923) oder: Die Radikalisierung des Antisemitismus in Europa“ wird am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin (TU) ein neues Doktorandenkolleg entstehen. Ziel der Forschungen ist es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Radikalisierung der Judenfeindschaft in Europa zu ergründen sowie deren staatenübergreifende Verflechtungen herauszuarbeiten.

Das therapeutische Potenzial von Stammzellen ist bisher nur bedingt nutzbar. Eine Ursache hierfür ist die unzureichende Kenntnis der transkriptionellen Vorgänge, welche die Unterscheidung dieser Zellen steuern. Hierzu zählt insbesondere der Zinkfinger-Transkriptionsfaktor Gata2. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Die Funktion der Gata2 in mesenchymaler Stammzelldifferenzierung“ könnten die Grundlage für neue zellbasierte Therapien bei Erkrankungen des Skelettsystems darstellen.

Ziel des gemeinsamen Projekts „Neue Konzepte im Katalysatordesign: dotierte Metalle“ der TU und der Hebrew University Jerusalem ist die Entwicklung innovativer synergetischer Hybridkatalysatoren auf der Basis von durchlässigen Metallmatrizes. Die Eigenschaften von Metalloberflächen werden hierbei mit denen von homogenen Katalysatoren verknüpft. Das Verfahren stellt eine Schlüsseltechnologie für ressourcenschonende katalytische Prozesse dar.

Die Stoffwechselvorgänge von Blaualgen stehen im Vordergrund des Vorhabens.

„Übergangsmetalle und phototrophes Wachstum: Ein neuer Ansatz der constraintbasierten Modellierung großer Stoffwechselnetze“. Mathematische Modelle erlauben die Analyse und Vorhersage dieser Stoffwechselvorgänge mit weitreichenden Anwendungen in der Biotechnologie. Blaualgen sind beispielsweise für die Herstellung von Biokraftstoffen interessant. Die Forschungen in diesem Bereich haben bereits zu mehreren Ausgründungen in Berlin geführt.

Wie könnten die Curricula der Universität des 21. Jahrhunderts aussehen? Eine Antwort will das Vorhaben „Vom lokalen Universalismus zum globalen Kontextualismus“ geben. Untersucht wird, wie Wissen angeeignet wird und in welchen Kontext dieses eingebettet ist. Ziel ist es, allgemeingültige Prinzipien zu erarbeiten, die in Lehrplänen verschiedener Disziplinen erprobt und angewendet werden sollen.

Die Einstein Stiftung Berlin wurde 2009 vom Land Berlin gegründet. Zweck der Stiftung ist es, Wissenschaft und Forschung in Berlin auf internationalem Spitzenniveau zu fördern und das Land dauerhaft als attraktiven Wissenschaftsstandort zu etablieren.