Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) zeichnet Einstein-Professorin Claudia Draxl mit der Caroline-von-Humboldt-Professur 2014 aus. Die HU-Physikerin wird damit für ihre herausragenden Leistungen in der Forschung geehrt. Die Namensprofessur ist mit 80.000 Euro dotiert und wird am 18. Dezember im Rahmen einer Festveranstaltung verliehen. Die HU hat den Preis erstmalig im vergangenen Jahr vergeben und fördert damit abwechselnd Wissenschaftlerinnen der Geistes- oder Sozialwissenschaften und der Naturwissenschaften. Die Auszeichnung ist Teil des Caroline-von-Humboldt-Programms, das die Gleichstellungsmaßnahmen zur Förderung von Wissenschaftlerinnen auf allen Karrierestufen im Rahmen der Exzellenzinitiative an der HU bündelt.
Claudia Draxl hat an der HU den Lehrstuhl für Theoretische Festkörperphysik inne. Ein Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Wechselwirkungen und Anregungen in Nanostrukturen und Hybrid-Materialien. Ihre Forschung kombiniert analytische Ansätze der Mathematik mit umfassenden Computersimulationen. Auf der Basis dieser Grundlagenforschung verfolgt die Einstein-Professorin in enger Kooperation mit experimentellen Arbeitsgruppen auch Fragestellungen, die neue Anwendungen im Bereich der Elektronik und Opto-Elektronik ermöglichen.
Peter A. Frensch, HU-Vizepräsident für Forschung, zur Preisträgerin: „Claudia Draxl ist eine wunderbare Kollegin, die die Physik der Humboldt-Universität bereichert und zur Zukunftsfähigkeit des Instituts maßgeblich beiträgt. Innerhalb der Jury waren wir uns sehr schnell einig, dass sie eine großartige Caroline-von-Humboldt-Professorin ist. Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung für Claudia Draxl.“
Claudia Draxl weiß das Preisgeld sinnvoll einzusetzen: „Es freut mich, dass die HU mit dem Caroline-von-Humboldt-Programm dazu beiträgt, Frauen sichtbarer zu machen. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich mit diesem Preis ausgezeichnet werde. Auch ich möchte zur Frauenförderung beitragen und mit dem Preisgeld eine junge Wissenschafterin einstellen, die mit dem Aufbau einer Datenbank von Hybridmaterialien und der Entwicklung neuartiger Analysemethoden das Feld der ‚Big Data Materials Science’ einen Schritt voranbringt.“
Über Claudia Draxl
Claudia Draxl hat Physik und Mathematik an der Universität Graz studiert und dort mit Auszeichnung in theoretischer Physik promoviert. Nach ihrer Habilitation war sie außerordentliche Professorin und Leiterin des Instituts für Theoretische Physik der Universität Graz und Gastprofessorin an der schwedischen Universität Uppsala. 2005 erfolgte ein Ruf auf einen Lehrstuhl an die Universität Leoben. 2011 konnte sie mit Unterstützung der Einstein Stiftung für eine Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin gewonnen werden. Hier forscht und lehrt sie am Institut für Physik und bringt sich außerdem in interdisziplinäre Forschungsverbünde ein, beispielsweise in das Integrative Research Institute for the Sciences (IRIS) Adlershof und den Sonderforschungsbereich Hybrid Inorganic/Organic Systems for Opto-Electronics (HIOS). Zu ihren Auszeichnungen zählen unter anderem der Ludwig-Boltzmann-Preis der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft, der Wissenschaftspreis des Landes Steiermark, ein Ehrendoktorat der Universität Uppsala sowie die Auszeichnung als Fellow der American Physical Society.
Weitere Informationen
Die Preisverleihung findet am 18. Dezember um 16 Uhr im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Neben der Preisträgerin Claudia Draxl und dem HU-Präsidenten Jan-Hendrik Olbertz werden außerdem Sandra Scheeres (Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft), Maria Arnholm (Ministerin für die Gleichstellung der Geschlechter, Schweden) sowie Börje Johansson (Royal Institute of Technology, Schweden) anwesend sein.
Kontakt
Sabine Morian
Büro der zentralen Frauenbeauftragten
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-2401
sabine.morian@hu-berlin.de
Susanne Cholodnicki
Pressereferentin
Humboldt-Universität zu Berlin
Tel.: 030 2093-2332
susanne.cholodnicki.1@hu-berlin.de
Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin // Foto: Emmanuele Contini/ESB