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Nachrichten der Einstein Stiftung Berlin


Herausforderung Multikulturalismus

Herausforderung Multikulturalismus – wo ließe sich dieses Thema in passenderer Atmosphäre diskutieren als mitten im Berliner Multikulti-Bezirk Kreuzberg? Fast 100 Teilnehmer kamen bei sommerlichen Temperaturen ins Kunstquartier Bethanien am Kreuzberger Mariannenplatz, um Michael Karayanni reden zu hören. 

Karayanni, Professor für Internationales und Interreligiöses Recht an der Hebrew University of Jerusalem, ist Associated Researcher beim ersten deutsch-israelischen Graduiertenkolleg „Human Rights under Pressure (HRUP)“, das sich dem Thema Menschenrechte aus transnationaler Perspektive widmet.

Nach der herzlichen Begrüßung aller Gäste durch die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Einstein Stiftung, Dorothea Kübler, gab Tomer Broude, Kodirektor von HRUP, eine Einführung in die Arbeit des Graduiertenkollegs und das Thema des Abends.

Michael Karayanni begab sich in seiner anschließenden Keynote gedanklich auf eine multikulturelle Reise von West nach Ost. Am Beispiel der in den USA lebenden Minderheit der Amish People zeigte er auf, wie schwierig es sein kann, die Bewahrung kultureller Identiät von Minderheiten einerseits und Integration andererseits zu vereinbaren. Denn zur Kultur der Amish People gehört es, ihre Kinder zu Hause zu unterrichten, anstatt sie in eine öffentliche Schule zu schicken. So wird ihre Integration in die Mehrheitsgesellschaft kaum mehr möglich. 

Aber auch in Israel, Schmelztiegel verschiedenster Religionen und Kulturen, zu denen nicht nur die jüdische, christliche und muslimische Tradition, sondern noch weitere religiöse Gruppen zählen, ist friedliche Integration eine große Herausforderung – wie die anhaltenden gewaltsamen Konflikte deutlich zeigen.

Die anschließende Diskussion wurde von Jeffrey Peck geleitet, der aus Amerika stammt, aber schon lange in Deutschland lebt und Experte für Diversität und Minderheitenidentitäten ist. Die Zuschauer stellten vielfältige Fragen rund um die Themen Multikulturalität, Identität und Tradition. Dabei wurde auch die aktuelle Situation der Geflüchteten in Deutschland aufgegriffen.

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