Immer mehr universitäre und außeruniversitäre Projekte erforschen in Berlin die Schnittstelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik. Wie zukunftsträchtig und vielfältig dieses Forschungsfeld ist, zeigte sich bereits zu Beginn des Workshops. Im Vorlesungssaal des Henry-Ford-Baus präsentierten ausgewählte Projekte ihr Vorhaben und den Forschungsstand; und damit die 200 Teilnehmenden nicht zu lange auf den nächsten Programmpunkt warten mussten, hatten die 58 Projekte jeweils nur eine Minute Zeit! Viele der vorgestellten Projekte arbeiten interdisziplinär und international; sie schaffen computerbasierte Darstellungsformen für so unterschiedliche Bereiche wie zum Beispiel Hieroglyphen, die geschäftliche Verbindung von Osama bin Laden und George W. Bush jun. oder zweihundert Jahre alte Sitzungsprotokolle der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Nach dieser Blitzvorstellung hatten die Workshopgäste die Qual der Wahl, mit welchen Forschern der Projekte sie sich noch einmal ausführlich unterhalten wollten. In insgesamt zwei Runden konnten die Gäste im Rundgang unterschiedliche Posterpräsentationen begutachten. Dabei konnten sie sich nicht nur mit Forschern persönlich austauschen, sondern auch gleich notieren, wann und wie man die erste iPhone-App mit Zeitzeugengesprächen installieren kann.
Am Nachmittag ging es mit vielfältigen, neuen Impulsen weiter. Nach einer Keynote von Dr. Kurt Fendt vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), wurde auf einer Podiumsdiskussion die Zukunft der Digital Humanities in Berlin angeregt diskutiert. Teilnehmer der Debatte unter der Leitung von Matthias Spielkamp waren der Präsident der Freien Universität Prof. Dr. Peter-André Alt, der Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität Prof. Dr. Peter Frensch, der Direktor des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte Prof. Dr. Jürgen Renn, der Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Prof. Dr. Günther Schauerte, der wissenschaftliche Direktor für Informationstechnologien am Deutschen Archäologischen Institut in Berlin Prof. Dr. Reinhard Förtsch und der Wissenschaftsdirektor der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Dr. Wolf-Hagen Krauth.
Der Workshop war Teil einer Veranstaltungsreihe, die der Einstein-Zirkel zur Stärkung, Strukturierung und Weiterentwicklung des Standorts Berlin im Bereich der Digital Humanities organisiert. Die Einstein Stiftung fördert den Zirkel seit August 2013.
Homepage des Einstein-Zirkels Digital Humanities