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Einstein-Professur für Zellbiologie

Die exzellente Biologin Ann Ehrenhofer-Murray ist neue Einstein-Professorin für Molekulare Zellbiologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Einstein Stiftung Berlin unterstützt die Berufung mit einem Zuschuss zur Ausstattung der Laboratorien. Mit der Professur erhält die Berliner Lebenswissenschaft neue Impulse aus der Epigenetik, einem aufstrebenden Gebiet der Biologie.

Die molekulare Zellbiologie erforscht die Grundlagen von Lebensprozessen auf der Molekülebene. Eines ihrer Teilgebiete, die Epigenetik, befasst sich mit den vererbbaren Veränderungen einer Zelle, die nicht auf Änderungen der Erbinformation in der DNA-Sequenz zurückzuführen sind. So können zum Beispiel bestimmte Moleküle in einer Zelle dafür sorgen, dass ein Gen stillgelegt wird und seine Funktion nicht ausüben kann. Solche Prozesse interessieren die neue Einstein-Professorin Ann Ehrenhofer-Murray. Sie war zuletzt Professorin für Genetik an der Universität Duisburg-Essen.

Mit Experimenten an Bäcker- und Spalthefe untersucht die Biologin, wie sich Veränderungen am Chromatin, dem „Verpackungsmaterial“ der DNA, auf die Stilllegung von Genen auswirken. In den letzten Jahren hat Ann Ehrenhofer-Murray dabei mehrere aufsehenerregende Entdeckungen gemacht. Ihre Ergebnisse veröffentlichte sie in angesehenen Journalen wie „Genes and Development“ und „Proceedings of the National Academy of Sciences“.

Ann Ehrenhofer-Murray, Jahrgang 1966, ist britische und schweizerische Staatsbürgerin. Sie hat Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich studiert und dort promoviert. Als sie anschließend an der University of California in Berkeley (USA) forschte, entdeckte sie die Epigenetik für sich. Im Anschluss errichtete sie ihre Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin. Zwischen ihrer Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin und ihrer Berufung an die Universität Duisburg-Essen war sie für kurze Zeit an der Universität Gießen tätig.

Die Epigenetik ist ein Querschnittsthema, das Komponenten aus der Genetik, der Molekularbiologie und der Systembiologie verbindet. Daher sind die Kooperationsmöglichkeiten vielfältig. Ann Ehrenhofer-Murray plant bereits Projekte mit Berliner System- und Strukturbiologen. Auch für die Medizin ist ihre Forschung relevant, denn sie könnte zum Beispiel zur Entwicklung neuer Krebs- und Anti-Aging-Therapien führen. „Die Einstein-Professur stärkt damit die gesamte Berliner Lebenswissenschaft“, sagt Martin Grötschel, der Vorstandsvorsitzende der Einstein Stiftung.

Am 16. Juli 2013 findet ein Rundgespräch der Einstein Stiftung Berlin mit Ann Ehrenhofer-Murray und weiteren neuberufenen Einstein-Professoren statt. Zu diesem Rundgespräch sind Medienvertreter herzlich eingeladen.


Datum: 16. Juli 2013, 19 Uhr
Ort: Einstein-Saal, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Anmeldungen: cm@einsteinfoundation.de