Einstein meets Würth

Zur Zukunft der Elektromobilität

Einstein-Professor Steffen Müller identifizierte im Rahmen der Veranstaltung Themen, die für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland essentiell sind: Reichweite und Ladezeitraum von Batterien, Anschaffungs- und Betriebskosten, gesetzliche Rahmenbedingungen sowie Fahrzeugvielfalt. 

Der hohe Anschaffungspreis aufgrund der Batteriekosten sollte durch niedrige Betriebskosten (z. B. Kosten für Strom und Versicherung) kompensiert werden. Gesetzliche Rahmenbedingungen könnten konventionelle Fahrzeuge in der Anschaffung unattraktiver machen, elektrisch betriebene würden dadurch in der Gunst der Fahrer steigen. Von zentraler Bedeutung seien die Themen Reichweite und Ladedauer der Fahrzeuge. Die Reichweite hänge von der Energiedichte der Batterien ab. Damit sich elektrisch angetriebene Fahrzeuge bei den Konsumenten durchsetzen, sei mindestens eine Reichweite von 600 km erforderlich. Derzeit läge die reale maximale Reichweite noch deutlich darunter. Zudem müsse sich der Lade-Zeitraum der Batterien verringern. Eine Ladedauer von 30 Minuten oder weniger sollte sich möglichst flächendeckend etablieren, damit Elektromobilität auch auf der Langstrecke konkurrenzfähig wird. Ein bedeutender Faktor sei weiterhin die Vielfalt der angebotenen Modelle. Derzeit seien 38 Modelle auf dem Markt im Gegensatz zu mehreren Hundert Modellen bei konventionellen Fahrzeugen

Müller machte deutlich, dass bis 2020 noch keine „großen Sprünge“ zu erwarten seien, dafür sei das Zeitfenster inzwischen zu klein. Bis 2030 allerdings werden einige Automobilhersteller ihr gesamtes Portfolio elektrifiziert haben, so Müller. Wie schwierig Prognosen jedoch mitunter zu stellen sind, veranschaulichte er mit dem Zitat von Kaiser Wilhelm dem II. (1904) „Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd.“