Für die Wissenschaft. Für Berlin.

Ulrich Müller

Ulrich Müller untersucht in seiner Forschungsgruppe in Berlin die Mechanosensorik von Haarzellen, die beispielsweise im Innenohr einen wichtigen Beitrag zum menschlichen Hörvermögen leisten. Sie wandeln akustische Stimuli in elektrische Signale um, wobei ihre Defekte bis zur Taubheit führen können. Der Hörforscher vom Solomon H. Snyder Departement for Neuroscience der John Hopkins School of Medicine, in Baltimore, USA promovierte an der Universität zu Köln und an der Princeton University in Biologie.

Einstein-Fragebogen

Machen Sie bitte kurz die Augen zu, und denken Sie an die Arbeit an Ihrem Forschungsprojekt. Was sehen Sie als Erstes?

Ich sehe Haarzellen und wie sie sich zum Klang von Musik bewegen.

 

Wie sähe Ihr Forschungsprojekt aus, wenn es ein Kunstobjekt wäre?

Meine Forschung ist aus meiner Sicht ein Kunstobjekt an sich. Kunst und Wissenschaft sind nicht so verschieden, sie sind beide angetrieben von der Leidenschaft, dem Charakter und den Neigungen der Person, die sie durchführt. Wenn mein Forschungsprojekt ein Kunstobjekt wäre, dann wäre es ein detailreiches Gemälde welches als Ganzes schön anzusehen und leicht verständlich ist. 

 

Was sind Ihrer Meinung nach die drei größten Erfindungen der Menschheit?

Musik, die unsere Emotionen anspricht. Der Newtonische Ansatz, um die Natur zu verstehen und Geld, welches es uns erlaubt Handel über weite Distanz hinweg zu betreiben.

 

Mit wem würden Sie gern einmal einen Arbeitstag tauschen, und was würden Sie dann gerne tun?

Es gibt wenig, was man an einem einzigen Tag machen könnte. Ich fände es interessant zu sehen, wie ein Tag von Ali Khamenei im Iran abläuft, um einen anderen Blick auf die Welt werfen zu können. Oder ein Tag Staatschef der USA oder von Deutschland sein, um deren Blickwinkel einzunehmen. Aber auch dafür wäre ein Tag sehr kurz und wahrscheinlich nicht sehr hilfreich. Der Einblick würde wohl sehr oberflächlich bleiben.

 

Pflegen Sie ein ungewöhnliches Hobby, von dem Sie uns erzählen möchten?

Ich habe Repliken hominider Schädel gesammelt, um die Evolution von Primaten und Menschen zu verfolgen.

 

Gibt es einen konkreten Ort in Berlin, den Sie mit Ihrer Forschungsarbeit verbinden? 
Die Berliner Philharmonie.

 

In welchem Berliner Bezirk, an welchem Ort, fühlen Sie sich wohl, und warum?
Ich kenne die Stadt nicht gut genug, aber den Gendarmenmarkt mag ich wegen seiner Schönheit und weil  Geschichte dort sehr präsent ist. 

 

(Dezember 2017)