Karen Leeder

Karen Leeder ist eine der einflussreichsten internationalen Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der modernen und zeitgenössischen deutschen Lyrik und eine preisgekrönte Übersetzerin. Sie hat 16 Bücher (in Deutschland, USA, Großbritannien) und über 70 Artikel unter anderem zu Brecht, Rilke, Grünbein, Paul Celan, Evleyn Schlag, Raoul Schrott, Ulrike Almut Sandig, aber auch zu DDR-Lyrik, deutscher Lyrik des zwanzigsten Jahrhunderts, Expressionismus oder Lyrik des Ersten Weltkriegs veröffentlicht. 

 

Sie ist als Redakteurin für vier internationale Zeitschriften (USA, UK, Deutschland), Organisatorin von Konferenzen und Gutachterin für Verlage und Projekte für Förderorganisationen (DFG, DAAD, Österreichischer Wissenschaftsfonds, polnisches OPUS etc.) tätig. Darüber hinaus ist Leeder eine international vernetzte und gefragte Rednerin und Forscherin. Vor kurzem wurde sie auf den Schwarz-Taylor-Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur in Oxford berufen, den ältesten Lehrstuhl für Deutsch in Großbritannien. Sie tritt regelmäßig im BBC-Radio und -Fernsehen auf. 

 

Karen Leeder wird mit einer Arbeitsgruppe an der Freien Universität Berlin zur Temporalität der deutschen Poesie des 20. und 21. Jahrhunderts forschen. Das Projekt untersucht, wie zeitgenössische politische, soziale und kulturelle Entwicklungen sich in der Poesie niederschlagen. Von besonderem Interesse ist dabei die Idee der Nachträglichkeit, d. h. die Frage, wie sich Phänomene zeitlich verzögert in Kunst ausdrücken. Dies soll hinsichtlich stilistischer Mittel, der Frage von Autorschaft und der Beziehungen zwischen Kunst und Gesellschaft beleuchtet werden. Die Arbeitsgruppe ist dabei sowohl am Exzellenzcluster Temporal Communities als auch an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien angebunden.