Tarik Abou-Chadi ist ein international anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der politischen Parteien und des Wahlverhaltens. Seine Forschung konzentriert sich auf den Wandel der Parteipolitik in Westeuropa und hat insbesondere zu einem besseren Verständnis des Aufstiegs der radikalen Rechten und der grünen Parteien sowie der Wahlkrise der Sozialdemokratie beigetragen. Seine Arbeiten wurden in vielen renommierten Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter American Political Science Review, Journal of Politics, British Journal of Political Science und World Politics.
Abou-Chadi hat Artikel für die Washington Post, den Observer und den Guardian verfasst sowie mehrere Policy Briefs und Berichte über die Wahlkrise der sozialdemokratischen Parteien für die Friedrich-Ebert-Stiftung. Er war Gastredner im Europäischen Parlament, beim Ralph-Miliband-Programm der LSE und bei mehreren Workshops über die Zukunft der Sozialdemokratie in mehreren europäischen Ländern. Im Jahr 2022 wurde er (zusammen mit Stefanie Stantcheva, Harvard University) mit dem ersten Henrik-Enderlein-Preis für herausragende Leistungen in den Sozialwissenschaften ausgezeichnet, der von der deutschen und französischen Regierung für herausragende Forscher:innen in den Sozialwissenschaften unter 40 Jahren vergeben wird, deren Arbeit zur Zukunft Europas beiträgt.
Als Einstein BUA/Oxford Visiting Fellow wird Tarik Abou-Chadi in Berlin eine Arbeitsgruppe aufbauen, um Wahlpräferenzen im europäischen Vergleich zu untersuchen, vor allem mit Blick auf sozialdemokratische, grüne und linke Parteien. Die weniger stark ausgeprägte Bindung von sozialen Milieus an Parteien, wechselnde Parteipräferenzen und die Bildung von sich zunehmend fragmentierenden Mehrparteiensystem in Staaten mit Verhältniswahlrecht haben die Parteienlandschaft grundlegend verändert. Parteienprogramme, die bestimmte Wählergruppen ansprechen, können wiederum das Wählerpotential bei anderen sozialen Gruppen reduzieren. Diese trade-offs will das Projekt im europäischen Vergleich untersuchen, um anhand von Programm- und Wählertypologien auch experimentell Wechselwirkungen herauszuarbeiten. Tarik Abou-Chadi und seine Arbeitsgruppe werden dabei an das Graduiertenkolleg DYNAMICS an der Humboldt-Universität angegliedert.
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