Einstein-Fragebogen

Hélène Esnault

 

Machen Sie bitte kurz die Augen zu und denken Sie an Ihren Arbeitsplatz. Was sehen Sie als Erstes?

Eigentlich habe ich keinen Begriff "Arbeitsplatz", eher Arbeitsmittel. Dann unabhängig vom Platz: Laptop, Bücher, Papier und Kugelschreiber.

 

Über welche Interviewfrage würden Sie sich freuen?

Mathematik: Wissenschaft, oder Philosophie, oder Poesie, oder Kunst, oder Musik?

 

Nennen Sie bitte spontan drei Dinge, die Sie mit der Person Albert Einstein verbinden!

Ich wohne 200 Meter von seiner ehemaligen Berliner Wohnung entfernt! Sonst sind das eher Punkte, die mich radikal von ihm trennen: Ich musste nicht vor Nazi-Deutschland fliehen, ich habe nicht die Relativitätstheorie erfunden.

 

Wie sähe Ihr Forschungsthema aus, wenn es ein Kunstobjekt wäre?

Ein abstraktes Ölgemälde mit dünnen Strichen und klaren Linien.

 

Was sind Ihrer Meinung nach die drei größten Erfindungen der Menschheit?

Ich bin mir nicht sicher. Aber vielleicht die Schrift und die Ziffern. 

 

Wer oder was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit?

Ideen von anderen inspirieren mich ständig, in meinem Gebiet hat Pierre Deligne eine enorme Rolle gespielt, und für die Denkweise, die wir heutzutage haben, Alexander Grothendieck. 

 

In welchem Berliner Bezirk fühlen Sie sich wohl, und warum?

Oh, überall – Berlin ist wunderbar. Schöneberg ist mir am bekanntesten, dort fühle ich mich wohl.

 

Welche Eigenschaften unterscheiden einen Forscher Ihrer Meinung nach von anderen Menschen?

Ich glaube, so unterschiedlich Menschen untereinander sind, so sind es Forscher auch. Da unterscheiden sie sich nicht vom Rest der Bevölkerung.

 

Mit wem würden Sie gern einmal einen Arbeitstag tauschen, und was würden Sie dann gerne tun?

Natürlich möchte man immer mit historischen Gestalten reden. Das tut man auch in Gedanken. Gedanken sind die beste Methode, mit jemanden zu sein.

 

Juli 2018