Pressemitteilung

02.07.2021

 

Gemeinsame Pressemitteilung der Berlin University Alliance und der Einstein Stiftung Berlin

Start der Einstein Research Unit zum Thema Klima und Wasser im Wandel

Berlin-Brandenburg als Modellregion für die Forschung zu den Risiken und Lösungsansätzen von veränderten Wasserressourcen unter Klimawandel


Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser aus? Wie können die neuen Herausforderungen für die Bewirtschaftung von Wasserressourcen gemeinsam mit Stakeholdern bewältigt werden? Mit diesen und weiteren Fragen zum Thema „Klima und Wasser im Wandel“ wird sich die zweite Einstein Research Unit (ERU) der Berlin University Alliance (BUA) beschäftigen. Das interdisziplinäre Forschungsteam der Verbundpartnerinnen Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin hat es sich zur Aufgabe gemacht, das durch den Klimawandel verursachte Risiko von Wasserverfügbarkeit und -qualität zu erforschen und gemeinsam mit Gesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Politik Lösungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen zu finden. Die Einstein Research Unit Climate and Water under Change (CliWaC) wird mit sechs Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert.

 

Die ERU widmet sich der stark von Wasserknappheit betroffenen deutschen Hauptstadtmetropole und ihrer Umgebung, die repräsentativ für viele Regionen weltweit stehen. „Wir müssen nicht in die Arktis fahren, um zu sehen, wie sehr sich die Klimakrise auf unser Leben auswirkt. Es reicht ein Tagesausflug von Berlin nach Brandenburg“, sagt Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Sprecherin der BUA und Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin. „Das wasserreichste Bundesland Deutschlands vertrocknet. Rund hundert Waldbrände pro Jahr machen deutlich, wie sehr wir mit unserer Lebensweise die Natur und damit unsere Lebensgrundlage gefährden. Um die Ressource Wasser zu bewahren und Lösungsansätze dafür zu untersuchen, bündelt die Berlin University Alliance ihre Expertise mit außeruniversitären Akteurinnen und Akteuren. CliWaC steht damit stellvertretend für eine Forschung, die sich um die Zukunft unserer Gesellschaft kümmert.“

 

Wasser ist elementar für menschliches Leben, natürliche, land- und forstwirtschaftlich genutzte Ökosysteme sowie für viele soziale und wirtschaftliche Bereiche. Insbesondere durch häufiger auftretende Extremereignisse wie Dürren und Überschwemmungen, beeinflusst der Klimawandel Wasserverfügbarkeit und Wasserqualität. Das Forschungsteam um die Ökologin Prof. Dr. Britta Tietjen und den Meteorologen Prof. Dr. Uwe Ulbrich der Freien Universität Berlin, den Anthropologen Prof. Dr. Jörg Niewöhner und den Klimageographen Prof. Dr. Christoph Schneider der Humboldt-Universität zu Berlin sowie die Forstwissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Kleinschmit und den Klimatologen Prof. Dr. Dieter Scherer der Technischen Universität Berlin beschäftigt sich aus einer transdisziplinären Perspektive mit dem Thema Klima und Wasser im Wandel, da nur unter Berücksichtigung aller betroffenen Bereiche und gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren nachhaltige Strategien entwickelt werden können.

 

„Mit CliWaC geht nun ein weiteres zukunftsweisendes Forschungsprojekt als Einstein Research Unit an den Start“, sagt Prof. Dr. Günter Stock, Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin. „Insbesondere der umfassende institutionenübergreifende Ansatz einer Vielzahl von Forscherinnen und Forschern hat die internationalen Gutachter überzeugt.“ Einstein Research Units sollen Forschungsverbünde in strategisch bedeutenden Bereichen der Berlin University Alliance aufbauen.

 

Die erste Einstein Research Unit der Berlin University Alliance widmet sich dem Thema Quantencomputing – eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Sie wird mit jährlich zwei Millionen Euro für zunächst drei Jahre gefördert und bringt auf einzigartige Weise Expertise in theoretischer und experimenteller Physik, angewandter Mathematik, Informatik und Maschinenlernen zusammen.

 

Die Berlin University Alliance

Die Berlin University Alliance ist der Verbund der drei Berliner Universitäten Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin für die gemeinsame Gestaltung von Wissenschaft in Berlin. Die vier Partnerinnen haben sich zusammengeschlossen, um den Wissenschaftsstandort Berlin zu einem gemeinsamen Forschungsraum weiterzuentwickeln, der zur internationalen Spitze zählt. Im Zentrum der Zusammenarbeit stehen dabei die gemeinsame Erforschung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die Stärkung des Austausches mit der Gesellschaft, die Nachwuchsförderung, Fragen der Qualität und Wertigkeit von Forschung sowie übergreifende Vorhaben in Forschungsinfrastruktur, Lehre, Diversität, Chancengerechtigkeit und Internationalisierung. Die Berlin University Alliance wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Berlin im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.

 

Die Einstein Stiftung Berlin

Die Einstein Stiftung Berlin ist eine gemeinnützige, unabhängige und wissenschaftsgeleitete Einrichtung, die als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet wurde. Sie fördert Wissenschaft und Forschung fächer- und institutionenübergreifend in und für Berlin auf internationalem Spitzenniveau. Insgesamt 172 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – unter ihnen 3 Nobelpreisträger –, 71 Projekte und 6 Einstein-Zentren wurden bislang gefördert. Für ihren Beitrag zur Förderung des Forschungsstandorts Berlin und seiner Internationalisierung wurde sie als „Wissenschaftsstiftung des Jahres 2021“ ausgezeichnet.