Warum suchen wir nach Wasser im Weltall?
Antwort von Doris Breuer
Dafür gibt es hauptsächlich zwei Gründe. Leben, so wie wir es kennen, benötigt Wasser. Aus Sicht eines Planetenphysikers ist Wasser aber nicht nur fürs Leben selbst, sondern auch dafür interessant, ob und für wen Planeten bewohnbar sind.
Es spielt zum Beispiel für den komplexen Stoff- und Materialkreislauf von Planeten eine wichtige Rolle. Je mehr Wasser in ihrem Inneren vorhanden ist, desto besser bewegen sich die Mantelmaterialien. In Verbindung mit der Plattentektonik entsteht ein Kreislauf, in dem Wasser aus dem Inneren an die Oberfläche und zurück transportiert wird. So werden Temperaturen, Oberflächenbeschaffenheit und Zusammensetzung der Atmosphäre beeinflusst. Wasser begünstigt auch Vulkanismus und versorgt einfache Lebensformen wie Bakterien mit Futter aus dem Planeteninneren.
Ein Großteil des Wassers im Weltall liegt als Wasserstoff, H2, vor. Wasser selbst, H2O, findet man hauptsächlich im äußeren Sonnensystem, da die Temperaturen weiter von der Sonne entfernt niedriger sind und es dort auch als Eis existieren kann, wie auf den sogenannten Eismonden.
Wir wissen von der Existenz von Wasser zum Beispiel durch eine Satellitenmission, die Proben eines Geysirs des Saturnmonds Enceladus eingefangen hat. Von der Erde und anderen Satellitenmissionen gucken wir mit Spektrometern die Zusammensetzung der Planeten an und suchen nach Wasser.
Die Suche nach Wasser bleibt ein Topthema, denn wir wollen wissen, ob es im Weltall anderes Leben und für uns bewohnbare Planeten gibt. Es sind weitere Missionen ins äußere Sonnensystem geplant. In unserem Sonnensystem gibt es aber keinen mit der Erde vergleichbaren Planeten.
Expert:in
Doris Breuer ist Professorin für Geowissenschaften und leitet die Abteilung Planetenphysik des Instituts für Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin.
März 2024