Als Visiting Fellow bereicherte Edvard Moser die Berliner Forschungslandschaft. In Zusammenarbeit mit dem Labor von Prof. Dietmar Schmitz untersuchten sie neuronale Schaltkreise in der hippocampalen und para-hippocampalen Formation. Diese Bereiche sind von zentraler Bedeutung für die beiden miteinander verknüpften kognitiven Prozesse räumliche Navigation und Gedächtnis. Ihr Hauptaugenmerk lag dabei auf den neuronalen Schaltkreisen im Parasubiculum, einem wenig erforschten Knotenpunkt in der Hippocampus-Formation.
Darüber hinaus führte ihre Zusammenarbeit zu einer bahnbrechenden Arbeit über lokale Schaltkreise in der CA3-Region des Hippocampus. Ihre Beschreibung der Konnektivität in dieser Region bildet eine bisher nicht dagewesene quantitative Grundlage für Modelle des Lernens in dieser Hirnregion. Außerdem wurde eine im Moserlab neu entwickelte disruptive Technologie, das so genannte „Mini2P“, erfolgreich nach Berlin transferiert. Die Zwei-Photonen-Mikroskopie (2P) ist der Goldstandard für die intravitale dynamische Mikroskopie im Nagerhirn. Ein normales 2P-Mikroskop hat jedoch eine räumliche Ausdehnung im Quadratmeterbereich und wiegt mehrere Kilogramm, was bedeutet, dass es um eine am Kopf fixierte Maus herum gebaut wird. Das Mini2P verwendet ein radikal neues Konstruktionsprinzip, das diese Grundfläche auf einige Quadratmillimeter schrumpfen lässt und das Gewicht auf 2 g reduziert. Dieses Mikroskop kann auf einen Mauskopf montiert werden, wodurch es zum ersten Mal möglich ist, 2P-Bildgebung in frei beweglichen Mäusen durchzuführen, um die Navigation unter realistischen Bedingungen zu untersuchen.