John Henry Maddocks

John Maddocks gilt als herausragender Experte bei der Multiskalen-Modellierung von DNA, dem Biomolekül aus Nukleinsäure, das die Erbinformationen trägt und die Basis für unsere Gene bildet. Den Wissenschaftler interessieren vor allem die nanomechanischen Eigenschaften von DNA-Molekülen. Sie entscheiden darüber, wie die DNA in unseren Zellen „verpackt“ und gespeichert wird.

Er möchte herausfinden, wie sich die Reihenfolge der einzelnen Nukleotide, also der Bausteine der Erbmoleküle, auf diese nanomechanischen Eigenschaften auswirkt und ob und warum Teile unserer Erbinformation diese Eigenschaften gezielt beeinflussen.

Maddocks‘ Methoden erlauben es, computersimulierte Experimente an DNA-Sequenzen durchzuführen, um reproduzierbare, quantitative Informationen hinsichtlich des nanomechanischen Verhaltens von DNA zu erhalten. Er arbeitet dazu nicht nur mit Mathematikern und Spezialisten aus den Bereichen Big Data und Hochleistungsrechnen zusammen, sondern auch mit Medizinern und Molekularbiologen. John Maddocks verstärkt die Berlin Mathematical School, die gemeinsame Graduiertenschule von Freier Universität, Humboldt-Universität und Technischer Universität.

Der Mathematiker, der auch als Segler für Großbritannien an den Olympischen Spielen teilnahm, wurde in Schottland geboren und erwarb seinen Doktortitel in Oxford. Danach ging er als Professor für Mathematik in die USA (Maryland) und kam nach einigen Jahren zurück nach Europa, an die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) in Lausanne, an der er seit fast 20 Jahren tätig ist.

Text: FU Berlin


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