Für die Wissenschaft. Für Berlin.

Stefan Keppler-Tasaki

Der deutsch-japanische Literatur- und Medienwissenschaftler Stefan Keppler-Tasaki von der Universität Tokyo hat international beachtete Forschungsperspektiven in den Bereichen der Interkulturalität und Intermedialität eröffnet. Als Einstein Visiting Fellow schlägt er seit 2015 eine Brücke zwischen Berliner und Tokyoter Forschungseinrichtungen. An der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien der Freien Universität Berlin arbeitet er zum mitteleuropäischen Transpazifik-Diskurs und zum deutsch-japanischen Kulturkontakt.

Mein Projekt

„Transpacifica“ betrachtet die Großmachtbeziehungen am Pazifik im Spiegel deutschsprachiger Quellen. Der Fokus liegt auf den Beziehungen zwischen China, Japan und den Vereinigten Staaten im Zeitraum der beiden Weltkriege. Dabei zeigt sich ein breites diskursgeschichtliches Spektrum von Ideen über die neue Weltordnung und die künftige Rolle Europas. In Kooperation besonders mit der Japanologin Irmela Hijiya-Kirschnereit von der Freien Universität und der Mori-Ôgai-Gedenkstätte an der Humboldt-Universität hat das Projekt Berliner Anknüpfungspunkte für die neue internationale Forschungsrichtung der Asian German Studies geschaffen. Zu den Foren der Projektarbeit gehören unter anderem die Buchreihe „Rezeptionskulturen“, das Rahmenthema „Deutsch-Japanische Komparatistik“ des Jahrbuchs für internationale Germanistik sowie der jährlich an der Mori-Ôgai-Gedenkstätte stattfindende Deutsch-Asiatische Studientag Literaturwissenschaft. „Transpacifica“ hat die Karrieren erfolgreicher Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gefördert, darunter Tomas Sommadossi, Johannes Görbert, Géraldine Rademacher und Hosung Lee, die der Forschung wichtige neue Impulse gegeben haben.

Einstein-Fragebogen


Machen Sie bitte kurz die Augen zu, und denken Sie an die Arbeit an Ihrem Forschungsprojekt. Was sehen Sie als Erstes?

Wenn ich die Augen zumache und an die Arbeit an meinem Forschungsprojekt denke, sehe ich zuerst die japanischen Kamikaze-Flieger, die der deutsche Exilschriftsteller Alfred Döblin in seinem Weltkriegsroman „Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende“ (1956) beschreibt.

Nennen Sie bitte spontan drei Dinge, die Sie mit der Person Albert Einstein verbinden!
Mit Albert Einstein verbinde ich: Dahlem, alte Filmaufnahmen und Thomas Mann.

Was tun Sie morgens als Erstes, wenn Sie an Ihren Arbeitsplatz kommen, und warum?
Wenn ich morgens an meinen Arbeitsplatz komme, blicke ich zuerst aus dem Fenster über den Westen von Tokyo und höre dem Booten des Computers zu. Dabei bekomme ich einen klaren Kopf.

Wie sähe Ihr Forschungsprojekt aus, wenn es ein Kunstobjekt wäre?

Wenn mein Forschungsprojekt ein Kunstobjekt wäre, sähe es aus wie ein dreieckiges Pendel an einem langen Faden.

Wer oder was inspiriert Sie bei Ihrer Arbeit?

Bei meiner Arbeit inspiriert mich die konzeptionelle Perfektion der Katze, die unter meinem Schreibtisch liegt.


(März 2015)