Pressemitteilung

05. Dezember 2011

Drei neue Spitzenwissenschaftler für die TU Berlin

Gleich dreimal war die TU Berlin im Wettbewerb um die Förderung von Professuren durch die Einstein Stiftung Berlin erfolgreich. Mit Unterstützung der Stiftung besetzen eine exzellente Wissenschaftlerin und zwei hochrangige Wissenschaftler die Einstein-Professuren an der TU Berlin: die international umworbene Mathematikerin Gitta Kutyniok, der Biotechnologe Juri Rappsilber, dessen Arbeiten zur Strukturaufklärung an Proteinkomplexen Pioniercharakter besitzen, und der Chemiker Martin Oestreich, der das Exzellenzcluster UniCat verstärkt. Am 5. Dezember 2011 wurden die Einstein-Professuren im Rahmen einer Festveranstaltung verliehen.

„Durch die Unterstützung der Einstein Stiftung kommen international herausragende Spitzenwissenschaftler an die TU Berlin. Sie setzen in Forschung und Lehre sichtbare Akzente. Wir freuen uns sehr, dass gleich drei unserer Anträge bewilligt wurden. Dies unterstreicht erneut unser großes Engagement bei der Einwerbung von Drittmitteln“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Präsident der TU Berlin.

„Eine Einstein-Professur ist nicht nur eine Auszeichnung für die Wissenschaftler, sondern gleichzeitig eine Verpflichtung gegenüber Berlin. Sie ist inzwischen zu einem Markenzeichen des exzellenten Wissenschaftsstandorts avanciert. Diesen gilt es in den kommenden Jahren weiter auszubauen. Dafür steht die Einstein Stiftung Berlin“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Grötschel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung.

Prof. Dr. Gitta Kutyniok

Gitta Kutyniok hat zum Wintersemester 2011/2012 die Professur Funkionalanalysis an der Technischen Universität Berlin übernommen. Die international erfahrene exzellente junge Wissenschaftlerin wird die mathematische Forschung und Lehre an der TU Berlin, das DFG-Forschungszentrum MATHEON – Mathematik für Schlüsseltechnologien, die Berlin Mathematical School, gefördert durch die Exzellenzinitiative, sowie die mathematische Forschung in Berlin signifikant stärken. In ihren Arbeiten deckt Gitta Kutyniok, die von der Universität Osnabrück nach Berlin wechselt, sowohl grundlagenorientierte theoretische Aspekte als auch Bereiche mit konkretem Anwendungscharakter ab. Forschungsaufenthalte an prestigeträchtigen amerikanischen Hochschulen wie Princeton, Stanford, Yale, Georgia Institute of Technology sowie zahlreiche Preise und Auszeichnungen, kennzeichnen die Vita der Ausnahme-Mathematikerin.

Prof. Dr. Juri Rappsilber

Mit der Professur Bioanalytik schließt die TU Berlin den Generationswechsel im Institut für Biotechnologie ab. Die biologischen Prozesse, die hier betrachtet werden wie Brauerei, Differenzierung humaner Zellen, biochemische Regulation und Fermentation von Bakterien sowie die Modifikation von Pilzen werden über Proteinkomplexe gesteuert. Juri Rappsilber hat eine Technologie entwickelt, Proteine in ihrer Interaktion zu analysieren und die Strukturen aufzuklären. Mit seiner international geprägten Laufbahn ist er auf seinem Forschungsgebiet weltweit führend und seine Arbeiten bezüglich der Strukturaufklärung von Proteinkomplexen besitzen Pioniercharakter. Erst vor eineinhalb Jahren hat er an der Universität von Edinburgh eine Professur für Proteomics angetreten. Nun kommt er als Einstein-Professor zurück nach Berlin. An der TU Berlin hatte der junge Wissenschaftler 1995 sein Diplom in Chemie erworben.

Prof. Dr. Martin Oestreich

Die Professur ist integraler Bestandteil des Exzellenzclusters „Unifying Concepts in Catalysis“ (UniCat), das auf dem Feld der Katalyse forscht, und spielt eine tragende Rolle in der grundständigen Lehre. Der Fokus des elementaren Forschungsgebietes Synthese und Katalyse liegt im Spannungsfeld von Material- und Lebenswissenschaften und bildet damit ein Alleinstellungsmerkmal. Martin Oestreich hat sich in ungewöhnlich kurzer Zeit als einer der ersten Nachwuchswissenschaftler seines Faches etabliert. Bereits mit 29 Jahren wurde er von 2001 bis 2006 Leiter einer prestigeträchtigen Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. Im Jahr 2002 erhielt er den Thieme Journal-Preis, 2004 den Förderpreis der Dr.-Otto-Röhm-Gedächtnisstiftung, 2005 den ADUC-Jahrespreis und 2006 den ORCHEM-Preis. Seit 2006 war er Professor an der Wilhelms-Universität Münster.

Die Einstein-Professur

Mit dem Programm Einstein-Professur unterstützt die Einstein Stiftung Berlin Berufungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf höchstem internationalen Niveau, die durch die Berliner Universitäten allein nicht zu finanzieren wären. Die Wissenschaftler sollen internationales Renommee aufweisen und in der Regel ein Jahr oder länger im Ausland tätig gewesen sein. Zudem sollte die Professur eine besondere Bedeutung für das Forschungsprofil der Universität aufweisen. Die Geförderten führen den Titel Einstein-Professorin oder Einstein-Professor.