Auf dem Grammophon hörten unsere Vorfahren nur Musik? Keineswegs. Einstein Visiting Fellow Thomas Levin (Princeton) erweckte bei seiner Meeting Einstein Lecture ein vergessenes Stück Mediengeschichte zum Leben: die Phonopost.
Es knisterte und rauschte im Museum für Kommunikation, als der Germanist und Medientheoretiker Thomas Levin am 4. Dezember seine Meeting Einstein Lecture hielt. Das Thema: Phonopost – ein beliebtes Kommunikationsmedium in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Menschen sprachen damals Texte auf Schallplatten, die dann per Post verschickt und vom Empfänger angehört werden konnten. Anfänglich benötigte man ein spezielles Gerät um die Platten zu besprechen und abzuhören, später reichte ein kleiner Aufsatz für handelsübliche Grammophone.
„Mit der Phonopost sind unter anderem zwei interessante Phänomene verbunden: das Haltbarmachen der flüchtigen Rede und die Entkörperung der Stimme“, so Thomas Levin.
In Europa wurde die Phonopost hauptsächlich in Privathaushalten…