



Was könnte es Inspirierenderes geben als ein Heft über Ermöglichung und Beschleunigung? Denn genau das leistet Katalyse. Sie ermöglicht chemische Reaktionen und lässt sie schneller vonstattengehen.
Auf dieser Akzeleration haben wir bedeutende Teile unseres Fortschritts aufgebaut, sie hat aber auch Spuren der Zerstörung hinterlassen und den Begriff des Anthropozäns geprägt. Heute braucht es Visionen, die Fortschritt innerhalb der planetaren Grenzen ermöglicht. Daran wird in Berlin schon gearbeitet: Die Stadt hat sich dank der Exzellenzförderung und vieler engagierter Forscher*innen in den letzten Jahren zum Zentrum der grünen Chemie und zum Laboratorium der Energiewende entwickelt. ALBERT spürt in dieser Ausgabe den innovativen Techniken nach, mit denen die Wissenschaft versucht, in der Natur ablaufende Prozesse möglichst energieeffizient nachzuahmen. Eine faszinierende Reise in die interdisziplinäre Chemie mit Abstechern in die Biologie, Physik und Medizin, die Hoffnung auf eine nachhaltig gestaltete Zukunft macht.
Inhaltsverzeichnis
Eine unterschätzte Kraft

Wie Katalyse unseren Alltag prägt
…liminal, planetarisch, edel, schwungvoll, reinigend, verbindend
Maria Andrea Mroginski und Robert Schlögl über die katalytischen Grundlagen der Energiewende und das Image der Chemie
Expert*innen erklären, wie die Chemie zu mehr Nachhaltigkeit führen kann
Man kann nicht alles wissen. Wie Katalysatoren die Aktivierungsenergie senken, etwa – und was das mit Minigolfspielen zu tun hat. Antworten auf die elementarsten Fragen zur Katalyse
Wir steuern auf eine planetare Katastrophe zu. Die Katalyse kann helfen, die Probleme zu lösen, die sie mitverursacht hat
Eine kurze Chronik der Katalyse und ihrer Wirkung
Nobelpreisträger Gerhard Ertl über Neuland und Risiko in der Forschung und die Fähigkeit, das Alter zu akzeptieren
Anne-Frances Miller nutzt Strategien von Mikroben, um Umweltprobleme zu lösen

Clara Immerwahr war Preußens erste Frau mit Doktortitel in Chemie. Doch ihre Ehe mit Fritz Haber bringt viel Unglück
Anna-Noemi Lotz entwarf für „Jugend forscht“ eine Elektrolysezelle. Ein Chat-Interview
Martin Oestreich sucht in der Welt des Siliciums nach Molekülen und neuem Wissen
Die Optogenetik nutzt Licht, um Neuronen im Gehirn zu steuern. Peter Hegemann entschlüsselte die Grundlagen in einer Alge


Das Einstein-Zentrum für Katalyse steht für den Zusammenschluss der Berliner Forschungseinrichtungen in Chemie, Physik und Biologie. Seit 2019 fördert es Nachwuchstalente in der Katalyseforschung, die sich zwischen den Disziplinen bewegen
Neue Erkenntnisse brauchen technische Innovationen. Eine Auslese faszinierend komplexer Techniken
Public Engagement kann als Katalysator wirken, um Wissenschaft neu zu denken und gesellschaftliche Probleme anzugehen. Doch dafür müssen Wissenschaftler*innen aktiv unterstützt werden. Ein Plädoyer von Alina Loth
Ye Meng-Yang und Piyush Ingale sind für ihre Doktorarbeit an die Berliner Graduiertenschule BIG-NSE gekommen. Beide haben sich den Prinzipien einer nachhaltigen Katalyseforschung verschrieben. Ye will dazu beitragen, Treibhausgase zu vermeiden, Ingale sucht nach Wegen, diese sinnvoll zu nutzen
Schulen und Universitäten müssen Chemiker*innen von Morgen eine wissenschaftsethische Grundbildung vermitteln. Ein Plädoyer von Julia Dietrich

Wilhelm Ostwald war für den jungen Albert Einstein ein Idol. Chronik einer unerwiderten Brieffreundschaft
Um die Chemie nachhaltiger zu gestalten, sind Ideen mit Weitblick gefragt. Die Chemical Invention Factory der Technischen Universität Berlin leistet Starthilfe für Gründer * innen, die chemische Erfindungen für die Kreislaufwirtschaft zur Marktreife bringen wollen
Roderich Süßmuth und Christian Hackenberger durchforsten die Natur nach Wirkstoffen für neue Medikamente
Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, ist die Welt darauf angewiesen, CO₂ auch aus der Luft zurückzuholen. Doch Katalyseverfahren stehen noch am Anfang
Nichts ist eleganter als die Einfachheit – in der Küche wie im Labor. Sagt Markus Antonietti
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