Für die Wissenschaft. Für Berlin.

ALBERT Nr. 6 – Katalyse

Was könnte es Inspirierenderes geben als ein Heft über Ermöglichung und Beschleunigung? Denn genau das leistet Katalyse. Sie ermöglicht chemische Reaktionen und lässt sie schneller vonstattengehen.

 

Auf dieser Akzeleration haben wir bedeutende Teile unseres Fortschritts aufgebaut, sie hat aber auch Spuren der Zerstörung hinterlassen und den Begriff des Anthropozäns geprägt. Heute braucht es Visionen, die Fortschritt innerhalb der planetaren Grenzen ermöglicht. Daran wird in Berlin schon gearbeitet: Die Stadt hat sich dank der Exzellenzförderung und vieler engagierter Forscher*innen in den letzten Jahren zum Zentrum der grünen Chemie und zum Laboratorium der Energiewende entwickelt. ALBERT spürt in dieser Ausgabe den innovativen Techniken nach, mit denen die Wissenschaft versucht, in der Natur ablaufende Prozesse möglichst energieeffizient nachzuahmen. Eine faszinierende Reise in die interdisziplinäre Chemie mit Abstechern in die Biologie, Physik und Medizin, die Hoffnung auf eine nachhaltig gestaltete Zukunft macht.

 

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Eine unterschätzte Kraft


Inventar der Dinge

Wie Katalyse unseren Alltag prägt


Katalyse ist…

…liminal, planetarisch, edel, schwungvoll, reinigend, verbindend


Reaktionspotenzial

Maria Andrea Mroginski und Robert Schlögl über die katalytischen Grundlagen der Energiewende und das Image der Chemie


Albert fragt

Expert*innen erklären, wie die Chemie zu mehr Nachhaltigkeit führen kann


Aha!

Man kann nicht alles wissen. Wie Katalysatoren die Aktivierungsenergie senken, etwa – und was das mit Minigolfspielen zu tun hat. Antworten auf die elementarsten Fragen zur Katalyse


Die große Beschleunigung

Wir steuern auf eine planetare Katastrophe zu. Die Katalyse kann helfen, die Probleme zu lösen, die sie mitverursacht hat


Zurück in die Zukunft

Eine kurze Chronik der Katalyse und ihrer Wirkung


Geduld, Geld, Glück

Nobelpreisträger Gerhard Ertl über Neuland und Risiko in der Forschung und die Fähigkeit, das Alter zu akzeptieren


Planetare Enzyme

Anne-Frances Miller nutzt Strategien von Mikroben, um Umweltprobleme zu lösen


Die Unvollendete

Clara Immerwahr war Preußens erste Frau mit Doktortitel in Chemie. Doch ihre Ehe mit Fritz Haber bringt viel Unglück


Sonne, Kraft und Wasserstoff

Anna-Noemi Lotz entwarf für „Jugend forscht“ eine Elektrolysezelle. Ein Chat-Interview


@Silicon_Martin

Martin Oestreich sucht in der Welt des Siliciums nach Molekülen und neuem Wissen


Leuchtkräfte

Die Optogenetik nutzt Licht, um Neuronen im Gehirn zu steuern. Peter Hegemann entschlüsselte die Grundlagen in einer Alge


Grenzgängerin

Katrina Forest durchleuchtet Bakterien, um lichtgesteuerte Enzyme besser zu verstehen



Initialzündung

Das Einstein-Zentrum für Katalyse steht für den Zusammenschluss der Berliner Forschungseinrichtungen in Chemie, Physik und Biologie. Seit 2019 fördert es Nachwuchstalente in der Katalyseforschung, die sich zwischen den Disziplinen bewegen


Mensch und Technik

Neue Erkenntnisse brauchen technische Innovationen. Eine Auslese faszinierend komplexer Techniken


Engagieren!

Public Engagement kann als Katalysator wirken, um Wissenschaft neu zu denken und gesellschaftliche Probleme anzugehen. Doch dafür müssen Wissenschaftler*innen aktiv unterstützt werden. Ein Plädoyer von Alina Loth


Kraftklub

Ye Meng-Yang und Piyush Ingale sind für ihre Doktorarbeit an die Berliner Graduiertenschule BIG-NSE gekommen. Beide haben sich den Prinzipien einer nachhaltigen Katalyseforschung verschrieben. Ye will dazu beitragen, Treibhausgase zu vermeiden, Ingale sucht nach Wegen, diese sinnvoll zu nutzen


Bilden!

Schulen und Universitäten müssen Chemiker*innen von Morgen eine wissenschaftsethische Grundbildung vermitteln. Ein Plädoyer von Julia Dietrich


Herr Professor,

Wilhelm Ostwald war für den jungen Albert Einstein ein Idol. Chronik einer unerwiderten Brieffreundschaft


Prinzip Kreislauf

Um die Chemie nachhaltiger zu gestalten, sind Ideen mit Weitblick gefragt. Die Chemical Invention Factory der Technischen Universität Berlin leistet Starthilfe für Gründer * innen, die chemische Erfindungen für die Kreislaufwirtschaft zur Marktreife bringen wollen


Glückspilz

Roderich Süßmuth und Christian Hackenberger durchforsten die Natur nach Wirkstoffen für neue Medikamente


Zurück

Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, ist die Welt darauf angewiesen, CO₂ auch aus der Luft zurückzuholen. Doch Katalyseverfahren stehen noch am Anfang


Polystyrol oder Kaviar?

Nichts ist eleganter als die Einfachheit – in der Küche wie im Labor. Sagt Markus Antonietti