Das Einstein-Projekt zielte darauf ab, die Rolle der Affekte in der Literatur und Kunst besser zu verstehen und neue Wege ihrer Analyse zu eröffnen. Das Projekt bestand aus zwei eng miteinander verbundenen Teilprojekten. Das erste Teilprojekt widmete sich vor allem der britischen Avantgarde-Schriftstellerin Ann Quin und dem französischen Schriftsteller Claude Simon, deren experimentelle Romane auf ihre Verfahrensweisen einer intermedialen Affektmodellierung in den Blick genommen wurden.
Das zweite Teilprojekt verfolgte ein übergeordnetes, theoretisches und methodologisches Ziel. Es zielte darauf ab, die verschiedenen Ansätze aus dem komplexen und vielschichtigen Bereich der Affect Studies kritisch auf Phänomene der ästhetischen Erfahrung zu beziehen und daraus eine neue „Affektästhetik“ zu entwickeln. Von besonderer Bedeutung erwies sich dabei die Bezugnahme auf das Konzept der Psychotechniken, deren Potenzial um Gefühle, Gedanken, Imagination und Motivation gezielt zu beeinflussen, in zwei Grundlagenbänden zur „Macht des Psychotechnischen“ (Campus Verlag) herausgearbeitet wurden.