Projektergebnisse

Mit dem Vorbereitungsmodul für ein „Einstein Center Climate Change: Public Policy of Human Settlements (ECCC)“ (12/2021-12/2023) wurde das Ziel verfolgt, das einzigartige Potenzial der Universitätslandschaft Berlin-Potsdam zu nutzen und gemeinsam für konkrete Klimaschutzprojekte insbesondere im urbanen Umfeld weiterzuentwickeln. Hierfür kooperierte das ECCC mit führenden Klimaforschungsinstituten in der Region, konkret mit dem Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Mercator Research Institute for Global Commons and Climate Change (MCC), und etablierte internationale Partnerschaften.


Den Kern des Forschungsteams bildeten Wissenschaftler:innen von TU Berlin, UdK Berlin, Charité Universitätsmedizin, Universität Potsdam, Hebrew und Princeton University aus Politikwissenschaften, Ökonomie, Soziologie, Psychologie, Verkehrs- und Stadtplanung, Architektur, Ingenieurwesen, Medizin, Kunst und Design. In einem inter- und transdisziplinär angelegten Wissensaustausch wurden die systematische Einbindung von Praxisfeldern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in der Region pilotiert. Dabei wurde ein Ansatz verfolgt, bei dem parallel Governance- und Public Policy-Fragen und neue datengestützte Transformationstools für Klimaschutz und -anpassung in drei Sektoren betrachtet wurden: „Mobility & Traffic", „Buildings & Shelter" und „Well-Being & Health".


Der Bereich Governance umfasste die Analyse von Top-Down und Bottom-Up Strukturen, die städtische Klimaschutz- und anpassungsmaßnahmen unterstützen, sowie die Evaluation/Betrachtung von Rahmenbedingungen für die städtische Planung und Modelle für die kooperative und partizipative Entscheidungsfindung. Im Bereich neuer Werkzeuge wurden innovative Methoden und Technologien für Entscheidungsträger:innen und Planer:innen erprobt, die insbesondere Big Data und künstliche Intelligenz nutzten. Alle Forschungsarbeiten bezogen sich konkret auf die Metropolregion Berlin, zielten aber auch darauf ab, Ergebnisse und Erkenntnisse zu liefern, die verallgemeinert werden und für andere Städte und Regionen weltweit nützlich sein können.


Im Förderzeitraum fand ein vom ECCC organisiertes internationales Symposium zur Klimaforschung statt. Wissenschaftler:innen aus der Metropolregion Berlin-Brandenburg diskutierten in zwei Tagen mit 50 führenden internationalen Expert:innen aus den USA, Großbritannien, Israel, Frankreich, Österreich, Australien und Argentinien zu drängenden Themen der urbanen Klimatransformation. Robert Socolow, US-amerikanischer Wissenschaftler sowie Vordenker bei der Etablierung von Umwelt- und Energiestudien, eröffnete den zweiten Tag mit einer Keynote.
 

Die Ergebnisse des Symposiums sind 2024 in npj Urban Sustainability unter dem Titel „Towards a public policy of cities and human settlements in the 21st century“ veröffentlicht worden. Das Paper thematisiert die besondere Rolle von Städten bei der Erreichung von Klimazielen, zugleich sind Städte für die Auswirkungen des Klimawandels besonders anfällig. Diese komplexen Herausforderungen und Chancen erfordern eine umfassende Perspektive auf die öffentliche Politik von Städten. Hierfür entwickelten die Autoren:innen einen analytischen "Goals-Intervention-Stakeholder-Enablers (GISE)“-Rahmen. Anhand von Beispielen aus Berlin zeigten die Autor:innen, dass Klimaschutz und -anpassung sowie öffentliche Gesundheit und Wohlbefinden eng miteinander verknüpft sind und sich gegenseitig unterstützen, wenn ein umfassender Ansatz für die öffentliche Stadtpolitik verfolgt wird.